Im Rahmen einer Lunch Lecture stellte die Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum am 12. Dezember 2024 ihre Stipendiat*innen für das Jahr 2025 vor. In der aktuellen Förderperiode werden zwei Studentinnen und eine Promovendin durch ein Gleichstellungsstipendium unterstützt. Außerdem erhalten an der Hochschule für Gesundheit aktuell fünf Studierende ein Deutschlandstipendium. Das Gleichstellungsstipendium erleichtert Studentinnen und Promovendinnen, die schwanger sind oder Erziehungsaufgaben wahrnehmen, durch jeweils 300 beziehungsweise 100 Euro pro Monat, die Konzentration auf ihr Studium oder ihre wissenschaftliche Arbeit. Die Förderung wird in der Regel für ein Studienjahr bewilligt, maximal jedoch für die Dauer der Regelstudienzeit beziehungsweise der Promotion.
Stipendiatin Lina Sparla studiert im Master Gesundheit und Diversity in der Arbeit und erhält das Stipendium das zweite Jahr in Folge. Sie ist Mutter einer fast dreijährigen Tochter. „Das Stipendium stellt für mich eine finanzielle Entlastung da, welche mir die Vereinbarkeit von Studium und Familie erleichtert. Ich bin sehr dankbar über die erneute Förderung“, so Sparla.
Bachelorstudentin Doreen Kießling hingegen erhält das Stipendium zum ersten Mal. Die Mutter einer zweieinhalbjährigen studiert Nachhaltiges Management in der Gesundheitswirtschaft an der Hochschule für Gesundheit. Sie sagt über die Förderung: „Die Anerkennung motiviert mich meine akademischen Ziele zu erreichen. Das Stipendium nimmt mir finanzielle Sorgen und ermöglicht mir Kind und Studium zu vereinen. Ich bin sehr dankbar für diese Wertschätzung“.
Das Promotionsstipendium erhält Ina Roosen für ihre Arbeit an dem Thema „Eine kritische Ethnographie zum Thema Handlungsbefähigung und Betätigungsauswahl von Frauen mit Fluchterfahrung in Deutschland“. Die Mutter zweier Kinder berichtet: „Da unsere Kita durch den Fachkräftemangel dauerhaft das Betreuungsangebot einschränken muss, ermöglicht das Stipendium meiner Familie den stundenweisen Einsatz eines Babysitters, um meine Promotion weiter verfolgen zu können“.
Im Rahmen der Gleichstellungsarbeit zeichnet die Hochschule außerdem gendersensible Abschlussarbeiten aus, um das Bewusstsein für Diversität zu stärken. In diesem Jahr wurde die Bachelorarbeit von Simon Esser prämiert. Er stellt seine Abschlussarbeit in der Lunch Lecture vor. Esser analysierte Barrieren und Ressourcen in der Gesundheitsversorgung von transidenten jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 27 Jahren. Seine Forschung gibt einer vulnerablen Gruppe eine Stimme und zeigt Wege auf, wie das Gesundheitswesen besser auf ihre Bedürfnisse eingehen kann. „Ich wollte der Zielgruppe Gehör verschaffen und ihre Perspektiven in den Mittelpunkt stellen. Die Arbeit soll dazu beitragen, spezifische Hilfsangebote zu entwickeln und eine gerechtere Gesundheitsversorgung zu schaffen“, so Esser über seine Arbeit.