In der ersten Phase des Projektes 'Orientierungshilfe im Umgang mit digitalen Gesundheitsinformationsangeboten' (OriGes) wurden zwei Internetseiten entwickelt, die Menschen dabei helfen sollen, vertrauenswürdige von nicht-vertrauenswürdigen Informationsquellen im Netz zu unterscheiden: Die Seite www.gesund-im-netz.net richtet sich an Erwachsene und www.klick2health.net wurde für Jugendliche konzipiert.
In der zweiten Projektphase sollen die bestehenden Angebote nun ausgebaut werden: "Bei der Weiterentwicklung unserer Orientierungshilfen stehen wir vor der Herausforderung, Informationsangebote so zu gestalten, dass sich möglichst viele verschiedene Menschen davon angesprochen fühlen. Die Kooperation mit dem Stadtteillabor der hsg Bochum stellt daher für unser Projekt eine besondere Chance dar. Hier findet sich ein einzigartiges Forschungsumfeld mit der Möglichkeit, Personen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Gesundheitsvorstellungen und Präferenzen an der Gestaltung zu beteiligen", erklärte Dr. Dr. Saskia Jünger, Leiterin des Projekts OriGes.
Im Wintersemester 2020/2021 werden Dr. Christiane Falge, Professorin für Gesundheit und Diversity der hsg Bochum und Leiterin des Stadtteillabors, sowie hsg-Vertretungsprofessorin für Gesundheit und Diversity Dr. Silke Betscher – in Zusammenarbeit mit dem ceres-Team – im Rahmen zweier Wahlpflichtmodule gemeinsam mit Studierenden und von den Wissenschaftlerinnen geschulten Bochumer Bürger*innen – so genannten Community Researchern – für das OriGes-Projekt forschen. Aufgrund der Corona-Bedingungen wird diese Forschung online durchgeführt.
"Mit dem Stadtteillabor der hsg Bochum werden wir maßgeblich an der Weiterentwicklung und insbesondere an der kulturellen Öffnung der Orientierungshilfen zum Umgang mit Online-Gesundheitsinformationen beteiligt sein. Ziel ist es, herauszufinden, wie Menschen in der Hustadt – also marginalisierte Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern – das Internet für Gesundheitsinformationen nutzen und wie man die im Rahmen des OriGes-Projekts entwickelten Webseiten für diese kulturelle Diversität öffnen kann. Mit marginalisierten Menschen sind dabei Menschen gemeint, die innerhalb eines Machtgefüges an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden und dort Diskriminierung erfahren“, so Christiane Falge.
Beim Stadtteillabor handelt es sich um ein Projekt der partizipativen Gesundheitsforschung in der Bochumer Hustadt. In dem Stadtteil leben ungefähr 3.000 Menschen, von denen rund 90 Prozent einen Migrationshintergrund haben. Das Projekt ist im Department of Community Health der Hochschule für Gesundheit in Bochum angesiedelt.
Weitere Informationen zu dem Projekt, das durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) gefödert wird, gibt die Presseinformation des Cologne Centers for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health sowie die Homepage des BMJV.