Die repPeAT- Studie
repPeAT steht für „Überzeugungen von Kreuzschmerzpatient*innen und Physiotherapeut*innen zur Dosierung und Steuerung von Aktivität und Training“.
Wir möchten herauszufinden, was Kreuzschmerzpatient*innen und Physiotherapeut*innen über Krafttraining und sogenannte aerobe Aktivitäten denken. Dazu ist die Durchführung einer Studie geplant, in der eine größere Zahl Patient*innen und Physiotherapeut*innen zunächst ausgewählte Fragebögen beantwortet und anschließend Interviews mit einigen ausgewählten Teilnehmer*innen geführt werden.
Die Studie startet voraussichtlich ab Juli 2022 und ist Teil des Promotionsvorhabens von Stefanie Terhorst in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum.
Episodische Kreuzschmerzen
Von Kreuzschmerzen spricht man bei Schmerzen im Bereich unterhalb der Rippenbögen und oberhalb der Gesäßfalte, die mit oder ohne Ausstrahlung in die Beine einhergehen können. Episodisch heißt, dass die Beschwerden immer mal wieder und nicht länger als drei Monate am Stück auftreten.
Krafttraining & aerobe Aktivitäten
In Leitlinien werden für die Behandlung von Kreuzschmerzen verschiedene Bewegungsinterventionen empfohlen. Der Fokus in dieser Studie liegt bei Krafttraining und sogenannten aeroben Aktivitäten. Bei Behandlung von Menschen mit Kreuzschmerzen gehören Krafttraining oder krafttrainingsähnliche Interventionen (Trainingsübungen und Bewegungen gegen höhere Widerstände, z.B. mit Hanteln, Therabändern, dem Körpergewicht oder an Maschinen) zu den häufigsten Inhalten der Physiotherapie. Im Rahmen der alltäglichen Fortbewegung, im beruflichen Kontext oder bei Freizeitaktivitäten führen fast alle Menschen längere, dynamische Aktivitäten durch, bei denen das Herzkreislaufsystem in Schwung kommt. Diese werden aerobe Aktivitäten genannt, weil bei diesen Aktivitäten für die Energiebereitstellung Sauerstoff (aerob = mit Sauerstoff) benötigt wird.
Ansprechpartnerin
Stefanie Terhorst
Tel. +49 234 77727-598
Ziel des Projektes
Die Steuerung und Dosierung von Belastungen im Krafttraining sowie das Vorgehen bei der Einteilung von individuellen Energieressourcen bei aeroben Aktivitäten spielen in der physiotherapeutischen Versorgung, aber auch im Alltag von Kreuzschmerzpatient*innen eine wichtige Rolle. Wissenschaftlich gibt es dazu viele offene Fragen, beispielsweise wie man nach Ansicht von Physiotherapeut*innen und Patient*innen Krafttraining oder aerobe Aktivitäten am besten durchführt oder woran man die richtige Dosierung erkennt.
Wir möchten in dieser Studie untersuchen, welche Wirkweisen und Effekte Patient*innen und Physiotherapeut*innen Krafttraining und aeroben Aktivitäten zuschreiben und welche Ziele sie damit verbinden. Außerdem möchten wir erfahren, wie sie bei der Belastungssteuerung im Krafttraining und beim Pacing von aeroben Aktivitäten vorgehen.
Ablauf der Studie & Zeitaufwand
- Teil 1: Geeignete Studienteilnehmer*innen füllen einmalig eine Reihe von Fragebögen aus. Dies dauert zwischen 15 und 35 Minuten.
- Teil 2: Unter diesen Studienteilnehmer*innen wählen wir dann einige aus, die zu einem späteren Zeitpunkt einmalig in einem Interview befragt werden (Dauer ca. 45 bis 75 Minuten).
- Zur Teilnahme an der Studie sollen sie bereit sein, sowohl in Teil 1 als auch Teil 2 der Studie mitzumachen.
- Unter den Teilnehmenden verlosen wir als kleines Dankeschön Gutscheine im Wert von 20 bis 35 Euro.
Wer kann teilnehmen?
Als Patient*in können sie an der Studie teilnehmen, wenn Sie:
- unter Kreuzschmerzen leiden oder gelitten haben
- diese Beschwerden episodisch auftreten, also immer mal wieder und nicht länger als drei Monate am Stück
- und Sie maximal 54 Jahre alt sind.
Weitere Einschlusskriterien werden von uns bei einem ersten kurzen Gespräch überprüft.
Sie können nicht teilnehmen:
- wenn bei Ihnen vorrangig strukturelle Schädigungen im Bereich der Lendenwirbelsäule vorliegen
- z. B. Infektionen, Tumore, Osteoporose, Frakturen oder Deformitäten der Lendenwirbelsäule, Entzündungserkrankungen, Radikulopathien oder das Cauda Equina Syndrom
Als Physiotherapeut*in können sie an der Studie teilnehmen, wenn Sie:
- über eine mindestens dreijährige Berufserfahrung verfügen,
- aktuell als Physiotherapeut*in tätig sind (mind. 15 Stunden pro Woche) und
- regelmäßig Patient*innen mit Kreuzschmerzen behandeln (mind. einmal pro Woche).
Fördermittelgeber: | Stefanie Terhorst ist Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung |
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Institutionen: | Hochschule Bochum, Fachbereich PHT, Studienbereich Physiotherapie |
Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sportwissenschaft, Lehr- und Forschungsbereich Trainingswissenschaft | |
Projektlaufzeit: | Juli 2022 bis März 2023 |
Projektleitung: | Christian Thiel & Stefanie Terhorst |