1. Gesellschaftliche Verantwortung | Direkt zum Abschnitt |
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2. Nachhaltigkeit | Direkt zum Abschnitt |
3. Diversity und Gleichstellung | Direkt zum Abschnitt |
4. Didaktische Prinzipien und Digitalisierung | Direkt zum Abschnitt |
5. Praxis- und Forschungsbezug | Direkt zum Abschnitt |
6. Interdisziplinarität | Direkt zum Abschnitt |
7. Internationalisierung | Direkt zum Abschnitt |
8. Entwicklung | Direkt zum Abschnitt |
Entsprechend unseres Hochschulleitbilds entwickeln wir die Qualität von Studium und Lehre kontinuierlich weiter. Mit dem Leitbild Lehren und Lernen, als zentralem Bestandteil unseres Qualitätsmanagements für Studium und Lehre, ergänzen und vertiefen wir das übergreifende Hochschulleitbild und konkretisieren unser Selbstverständnis von Lehren und Lernen. Unser Leitbild Lehren und Lernen fasst daher auf Basis eines hochschulweiten, partizipativen Prozesses aller Hochschulmitglieder wesentliche Aspekte des Grundverständnisses der Hochschulmitglieder zusammen, die unser gemeinsam gestaltetes Lehren und Lernen charakterisieren.
Das Leitbild Lehren und Lernen bringt unsere Haltungen und Werte zum Ausdruck, die bei der Ausgestaltung von Lehren und Lernen stets beachtet werden sollen. Es vermittelt hochschulweite Grundsätze und Zielvorstellungen und bietet damit übergreifende Orientierungspunkte, die unserem Handeln als Studierende, Lehrende und Mitarbeitende einen zuverlässigen Rahmen geben. Basierend auf unseren Leitsätzen im Leitbild wird das Lehren und Lernen an der Hochschule für Gesundheit stetig evaluiert und bildet zusammen mit weiteren Strategiepapieren der Hochschule die Grundlage für die Weiterentwicklung von Studium und Lehre, auch im Rahmen der Studiengangs- und Curriculumsentwicklung. So übernehmen wir gemeinsam – aus unseren jeweiligen Rollen als Studierende, Lehrende und Mitarbeitende heraus – Verantwortung für das Gelingen von gutem Lehren und Lernen.
1. Gesellschaftliche Verantwortung
Unser Anspruch ist eine ganzheitliche, individuelle Bildung, die auf konkrete Herausforderungen der Gesellschaft und deren Zukunftssicherung abzielt. In Anlehnung an das Humboldt’sche Bildungsideal einer Einheit von Lehre und Forschung – die das Ziel sowohl einer wissenschaftlichen als auch einer selbstbestimmten und persönlichen Entwicklung verfolgt –, bereiten unsere Studiengänge auf die Übernahme verantwortungsvoller Aufgaben im Beruf und in der Gesellschaft vor. Damit legen wir auch die Grundlage für innovative Impulse, die eine Weiterentwicklung und Neuschaffung bedarfsorientierter gesundheitsbezogener und -fördernder Strukturen, Prozesse und Angebote unterstützen. Wir unterstützen dabei insbesondere eine offene, kritisch reflektierende und wissensbasierte Diskursfähigkeit, bei der wir die Wissenschaft als Erkenntnisquelle in gesellschaftspolitischen Diskussionen einbringen, verteidigen und ausbauen. Unser Verständnis von gesellschaftlicher Verantwortung zeigt sich insbesondere darin, dass
- wir jegliche Formen von Diskriminierung, Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus nicht zulassen und bekämpfen.
- wir gesellschaftsrelevante Probleme im Lehren und Lernen aufgreifen, reflektieren und unsere fachlich-methodischen, personalen und sozialen Kompetenzen (weiter-)entwickeln, um wissenschaftlich fundiert Impulse zum gesellschaftlichen Diskurs beisteuern zu können und uns für vulnerable Gruppen einzusetzen.
- unser Lehren und Lernen ethisches Handeln entsprechend der in den Menschenrechten formulierten ethischen Grundsätze integriert und das Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit fördert.
- wir uns im Lehren und Lernen respektvoll und kritisch mit anderen Meinungen auseinandersetzen und die sachliche, argumentative Verständigung auf wissenschaftlicher Grundlage fördern.
- unsere Absolvent*innen entsprechend dem künftigen beruflichen und gesellschaftlichen Bedarf qualifiziert sind und damit sowohl den Arbeitsmarkt als auch das Gesundheits- und Sozialsystem mitgestalten können.
2. Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit im Kontext des Lehrens und Lernens bedeutet für uns, dass wir die ökologischen, sozialen, ethischen, wirtschaftlichen und gesundheitsbezogenen Auswirkungen unseres individuellen und gesellschaftlichen Handelns kritisch reflektieren, insbesondere mit Blick auf ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen. Auf dieser Basis entwickeln wir die notwendigen Kompetenzen zum verantwortungsvollen und effizienten Umgang mit begrenzten Ressourcen weiter. Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch, dass notwendige Kenntnisse und Qualifikationen zur Tätigkeit im bzw. zur Verbesserung des Gesundheitswesens und für gesundheitsrelevante Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen gewährleistet werden. Neben dem Erwerb von studiengangbezogener fachlicher Kompetenz ist es unser Bestreben auch überfachliche Kompetenzen zu vermitteln, die u.a. lebenslanges Lernen fördern, kritisches Hinterfragen ermöglichen und einer ganzheitlichen Bildung durch Wissenschaft entsprechen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns ebenfalls, dass wir sowohl in der Organisation von Lehren und Lernen als auch in der Nutzung unserer Ressourcen achtsam und effizient vorgehen. Unser Verständnis von Nachhaltigkeit zeigt sich insbesondere darin, dass
- wir für einen gleichberechtigten Zugang zu hochschulischer Bildung sorgen und auf eine mögliche organisatorische, d.h. strukturelle Ungleichheit zu Gunsten der Benachteiligten einwirken.
- wir Kompetenzen zur Förderung und Weiterentwicklung einer nachhaltigen Entwicklung vermitteln.
- unser Lehren und Lernen den Mut zur Neugier und Eigeninitiative stärkt, mit dem eigenverantwortliches Lernen in den Mittelpunkt gerückt wird.
- wir einen achtsamen, effizienten Umgang mit (digitalem) Lehrmaterial pflegen, eine ressourcenschonende Mobilität und eine Kultur der kurzen Wege in Studium und Lehre anstreben.
- wir unser Lehren und Lernen so ausrichten, dass unsere Entscheidungsfindung bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ ist und Ressourcen dabei nachhaltig und effizient genutzt werden.
3. Diversity und Gleichstellung
Das Lehren und Lernen an unserer Hochschule ist getragen von einer Kultur der Chancengerechtigkeit, Wertschätzung, Teilhabe und Mitgestaltung auf allen Ebenen. Wir erheben den Anspruch, dass unser Lehren und Lernen in einer für alle Beteiligten sicheren, inklusiven sowie gesundheitsförderlichen und vielfaltsermöglichenden Umgebung stattfindet. Unsere Kultur zielt auf eine Sensibilisierung, Förderung von Selbstreflexion und Bewusstseinsbildung aller beteiligten Personen bei der Wahrnehmung von Diversity und Gleichstellung. Wir sprechen uns gegen alle Formen der Diskriminierung aus und leben den im Grundgesetz verankerten Gleichheitsgrundsatz. Unser Verständnis von Diversity und Gleichstellung zeigt sich insbesondere darin, dass
- wir unser Lehren und Lernen so gestalten, dass alle Menschen – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, Ethnizität, Religion, Herkunft oder sozialem und wirtschaftlichem Status – gleiche Möglichkeiten im Lehr- und Lernprozess haben und ihre Teilhabe gewährleistet wird.
- wir unser Lehren und Lernen frei von Diskriminierung gestalten und allen diskriminierenden Verhaltensweisen und Ansprachen entgegentreten.
- wir auf die Vereinbarkeit von Studium mit Beruf, Familien- und Betreuungsarbeit oder möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Wert legen.
- wir Kriterien für diversitäts- und geschlechtersensible Methoden des Lehrens und Lernens sowie für Curricula entwickeln und die Umsetzung aktiv fördern.
- wir eine offene, unterstützende und barrierearme Lehr-Lernumgebung anbieten und fördern.
- wir unsere für Studium und Lehre zuständigen Gremien gemäß rechtlicher Möglichkeiten der Vielfalt an der Hochschule entsprechend besetzen.
4. Didaktische Prinzipien und Digitalisierung
Unsere Lehr-Lernkultur ist durch eine kooperative Kommunikation geprägt, die mit Werten wie gegenseitigem Respekt, Wertschätzung, Offenheit und Zuverlässigkeit verbunden ist. Lehren und Lernen verstehen wir als einen aktiven, sozialen und situativen Prozess, bei dem Wissen unter Einbezug vorhandener Wissensstrukturen und Erfahrungen selbstorganisiert interpretiert und konstruiert wird. Damit orientieren wir uns an den Ideen des Konstruktivismus und Konnektivismus. In einem zunehmend digitalisierten Gesundheitswesen ist uns der Erwerb digitaler Methodenkompetenzen und Future Skills für eine zukünftige erfolgreiche berufliche Tätigkeit besonders wichtig. Unser Verständnis von didaktischen Prinzipien und Digitalisierung zeigt sich insbesondere darin, dass
- wir Kompetenzen und Lernziele auf verschiedenen Ebenen gemeinsam festlegen, kommunizieren und anhand der beteiligten Personen unser didaktisches Vorgehen ausrichten.
- wir Lehr-Lernprozesse problemorientiert gestalten und dabei vielfältige, individuell angepasste Methoden und Medien zur Kompetenzerreichung nutzen.
- wir wissenschaftliche Erkenntnisse – insbesondere der Bildungsforschung und Fachdidaktik – zur didaktischen Gestaltung und Weiterentwicklung von Lehren und Lernen über die Lebensspanne nutzen.
- wir unter Verwendung eines vielfältigen Methodenmixes das zeit- und ortsunabhängige sowie individuelle Lernen fördern.
- wir aufeinander aufbauende, sich ergänzende, situationsflexible Methoden und didaktisch sinnvolle Medien sowie digitale Lehr-Lernformate einsetzen.
- wir Räume für soziale Interaktion und Austausch untereinander und miteinander schaffen – ob in Präsenz, hybrid oder digital – und damit individuelle Zugänge zum Lernen ermöglichen.
- wir eine Haltung der Offenheit, des Ausprobierens und der Fehlerfreundlichkeit im Umgang mit neuen Ideen pflegen.
5. Praxis- und Forschungsbezug
Unsere Hochschule ist ein Ort an dem sich akademische Lehre mit Praxis und Forschung verbindet. Dies wird durch ein lebensweltorientiertes Lehren und Lernen erreicht. Wir berücksichtigen aktuelle wissenschaftlich-evidenzbasierte Erkenntnisse – insbesondere aus den Gesundheitswissenschaften –, nehmen eine forschungsorientierte Perspektive ein und schreiben die Erkenntnislage entsprechend fort. Dabei zielen wir auf eine professionsbezogene Vernetzung, Forschungsorientierung und größtmögliche Praxisnähe ab. Zudem verstehen wir die Praxis als Forschungsfeld und eigenständigen Lernort, in dem theoretisches Wissen in die Praxis transferiert wird. Unser Verständnis von Praxis- und Forschungsbezug zeigt sich insbesondere darin, dass
- authentische Fallbeispiele und realitätsorientierte Problemstellungen als Ausgangspunkt für Lernprozesse dienen.
- arbeitsgebundenes Lernen und Training von Fertigkeiten in unseren Skills-Labs zur Vorbereitung beruflichen Handelns stattfindet.
- wir zielgerichtet mit studiums- und lehrinhaltsnahen Praxispartner*innen kooperieren, um praktische Studienphasen in Gesundheitseinrichtungen durchzuführen.
- forschendes Lernen und der Einbezug in Forschungsaktivitäten aktiv unterstützt werden.
6. Interdisziplinarität
Die Lehre an unserer Hochschule ist an disziplinären Standards ausgerichtet und nutzt gleichzeitig fachübergreifende und interdisziplinäre Vermittlungswege. Interdisziplinarität stellt für uns einen Mehrwert sowohl aus didaktischer als auch aus wissenschaftlich und fachpraktischer Sicht dar, der durch verschiedene inhaltliche Zugangswege erschlossen werden kann. Theorie- und Praxisorientierung, Bevölkerungs- und Individualperspektive sowie hochschulinterne und externe Kooperationsmöglichkeiten spielen bei der Gestaltung von Lehr- und Lernwegen eine besondere Rolle. Vor dem Hintergrund übergreifender Vereinbarungen zur Lehrorganisation schaffen wir einen planerischen Rahmen für flexible interdisziplinäre Kooperationen, die offen sind für andere hochschulische Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Institutionen mit Bezug zum Sozial- und Gesundheitswesen. Unser Verständnis von Interdisziplinarität zeigt sich insbesondere darin, dass
- der interdisziplinäre Austausch innerhalb der Hochschule zwischen und innerhalb der Departments unterstützt wird.
- eine interdisziplinäre Zusammenarbeit frühzeitig initiiert und ermöglicht wird, beispielsweise bei der Erarbeitung gemeinsamer inhaltlicher Grundlagen, in Projekten, beim forschenden Lernen oder im Rahmen von Orientierungsphasen.
- die Kommunikation auf Augenhöhe mit anderen Disziplinen, die Wertschätzung der disziplinären Expertise und das gegenseitige Verständnis kennzeichnend für das Lernen von-, über- und miteinander sind.
- die Ausprägung einer interdisziplinären Haltung durch die Identifizierung gemeinsamer Kompetenzen und die Einnahme unterschiedlicher Perspektiven gefördert wird.
- gemeinsames interdisziplinäres Lernen mit anderen Berufsgruppen insbesondere auch in der klinischen Praxis gefördert wird.
- institutionelle Kooperationen mit anderen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Universitäten eine Säule der Ausbildung interprofessioneller Kompetenzen sind.
7. Internationalisierung
Unser Lehren und Lernen befähigt zur Teilnahme am internationalen wissenschaftlichen Austausch und fördert die fachliche, sprachliche und interkulturelle Kompetenz. Sowohl über das Lernen und Anwenden von Sprache als auch durch das Integrieren unterschiedlicher Systeme, Konzepte und Kulturen ermöglichen wir ein respektvolles Verständnis von Interkulturalität. Unser Lehren und Lernen bereitet darauf vor, internationale Zielgruppen – wie beispielsweise Personen mit Migrationshintergrund oder Menschen mit Fluchterfahrungen – darin zu unterstützen, sich im Gesundheitssystem zu orientieren. Unser Verständnis von Internationalisierung zeigt sich insbesondere darin, dass
- unser Lehren und Lernen auch in anderen Sprachen oder bilingual erfolgt, beispielsweise im Rahmen von Wahlpflichtmodulen, Sprachkursen und in Kooperation mit (inter-)nationalen Partnerhochschulen.
- die Integration internationaler Studierender über verschiedene Angebote gestärkt wird.
- wir einen regelmäßigen (Erfahrungs-)Austausch mit internationalen Partner- und Kooperationshochschulen führen und internationale Forschungs- und Lernnetzwerke unterstützen.
- wir Auslandspraktika und -mobilität über verschiedene Austauschprogramme, finanzielle Unterstützungen und Stipendien fördern.
8. Entwicklung
Auch und gerade im Bereich Studium und Lehre verstehen wir unsere Hochschule als Ort individueller und organisationaler Entwicklung. Unser Lehren und Lernen orientiert sich an den vorhandenen Kompetenzen und entwickelt diese weiter. Wir fördern so die Persönlichkeitsbildung, schaffen einen Kontext für Selbstbestimmung und Eigenverantwortung und legen die Grundlagen für ein lebenslanges Lernen. Mit Blick auf ein gelingendes Lehren und Lernen tragen wir gemeinsam über unsere Rollen und Disziplinen hinweg Verantwortung für die Qualitätssicherung und -entwicklung und unterstützen eine offene Feedback-, Diskussions- und Innovationskultur. Wir verstehen Qualität hierbei als kontinuierlichen Entwicklungsprozess, in dem wir regelmäßig mögliche Verbesserungen hinsichtlich der Studiengänge, der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen sowie der Lehrorganisation im Dialog reflektieren und erforderliche Weiterentwicklungen in Studium und Lehre initiieren. Unser Verständnis von Entwicklung zeigt sich insbesondere darin, dass
- wir unsere Curricula kompetenzorientiert gestalten und Lehr-Lernsituationen individuell und flexibel an den vorhandenen Kompetenzen ausrichten.
- wir Lernprozesse und -fortschritte sichtbar und bewertbar machen, indem wir uns Rückmeldungen zum Lernerfolg und zum Kompetenzerwerb geben.
- unser Lehren und Lernen den Mut zur Neugier und Eigeninitiative stärkt.
- unser Lehren und Lernen zur eigenständigen Lösungsfindung in komplexen Situationen und Zusammenhängen sowie zum Transfer auf neue Situationen befähigt.
- wir unser Lehren und Lernen regelmäßig evaluieren und in einem kooperativen Prozess erforderliche Anpassungen und Verbesserungsprozesse auf Modul-, Studiengangs- und Hochschulebene einleiten, beispielsweise die gemeinsame Weiterentwicklung von Curricula.